Westdeutsch

bearbeitet von

Heiko Girnth (Kontakt)
Roland Kehrein (Kontakt)
Philipp Spang


1 Hintergrund

Für den Raum Westdeutsch wurden Sprecher aus den Orten St. Wendel, Wittlich, Merzig und Altenkirchen im Moselfränkischen, Troisdorf und Düren im Ripuarischen und Mönchengladbach im Südniederfränkischen berücksichtigt. Das auch unter der populären Bezeichnung Rheinisch bekannte Westdeutsch stellt aufgrund seiner raumbildenden Merkmale neben dem Hochdeutschen und Niederdeutschen einen eigenständigen Dialektverband dar.

Insgesamt wurden für die Analysen 14 Sprecher aus dem Westdeutschen berücksichtigt, dabei jeweils ein Informant aus der alten (G1) und der mittleren (G2) Generation. Alle Informanten sind im jeweiligen Untersuchungsort oder der unmittelbaren Umgebung geboren und aufgewachsen, meist war die Familie mindestens in der dritten Generation am Ort ansässig.



2 Selbsteinschätzung

Hochdeutsch sprechen

„Wo würden Sie Ihr eigenes Hochdeutsch auf der vorliegenden Skala einordnen?“
(0 = „kein regionaler Akzent“, 6 = „sehr starker regionaler Akzent“).



Dialekt sprechen

„Wie gut können Sie den Dialekt Ihres Heimatortes sprechen?“
(0 = „gar nicht“, 6 = „perfekt“)



Dialekt verstehen

„Wie gut können Sie den Dialekt Ihres Heimatortes verstehen?“
(0 = „gar nicht“, 6 = „perfekt“)



3 Raum im Überblick

Der Abschnitt Raum im Überblick fasst die Variationsphänomene des westdeutschen Raumes zusammen.

Die Abschnitte Vorlesesprache und Übersetzungsaufgabe bieten einen Höreindruck regionstypischer Merkmale mit Ausschnitten aus den beiden Erhebungssituationen Vorlesetext („Nordwind und Sonne“) und Übersetzungsaufgabe („Wenkersätze“). Die Ausschnitte können angehört werden, indem auf das hervorgehobene Wort geklickt wird. Dieses Wort enthält mindestens eines der für den Raum typischen Merkmale, die im Überblick der Variantenerfassung einsehbar sind.

Wenn für ein Wort mehrere Hörbeispiele verfügbar sind, werden diese untereinander angezeigt und können durch Klicken angehört werden. Alle Hörbeispiele sind mit Labels versehen, die den Erhebungsort und die Sprechergruppe zeigen.

Können Sie heraushören, um welche Merkmale es sich handelt?


3.1 Vorlesesprache

Einst stritten sich Nordwind und Sonne, wer von ihnen beiden wohl der Stärkere wäre, als ein Wanderer, der in einen warmen Mantel gehüllt war, des Weges daherkam. Sie wurden einig, dass derjenige für den Stärkeren gelten sollte, der den Wanderer zwingen würde, seinen Mantel abzunehmen. Der Nordwind blies mit aller Macht, aber je mehr er blies, desto fester hüllte sich der Wanderer in seinen Mantel ein. Endlich gab der Nordwind den Kampf auf. Nun erwärmte die Sonne die Luft mit ihren freundlichen Strahlen, und schon nach wenigen Augenblicken zog der Wanderer seinen Mantel aus. Da musste der Nordwind zugeben, dass die Sonne von ihnen beiden der Stärkere war.


Düren G2 – auf
Merzig G1 – auf
Wittlich G2 – blies
St. Wendel G1 – blies
Düren G1 – derjenige
Wittlich G1 – derjenige
Altenkirchen G1 – einig
Mönchengladbach G2 – einig
Düren G2 – einst
Troisdorf G1 – einst
Düren G1 – freundlichen
Wittlich G2 – freundlichen
Altenkirchen G1 – gehüllt
St. Wendel G2 – gehüllt
Altenkirchen G2 – Mantel
Merzig G1 – Mantel
Düren G1 – Nordwind
Mönchengladbach G2 – Nordwind
Merzig G2 – Sonne
St. Wendel G1 – Sonne
Altenkirchen G2 – wäre
Troisdorf G1 – wäre


3.2 Übersetzungsaufgabe

  • Im Winter fliegen die trocknen Blätter durch die Luft herum.

  • Es hört gleich auf zu schneien, dann wird das Wetter wieder besser.

  • Tu Kohlen in den Ofen, dass die Milch bald an zu kochen fängt.

  • Der gute alte Mann ist mit dem Pferde durchs Eis gebrochen und in das kalte Wasser gefallen.

  • Das Feuer war zu heiß, die Kuchen sind ja unten ganz schwarz gebrannt.

  • Die Füße tun mir weh, ich glaube, ich habe sie mir durchgelaufen.

  • Ich bin bei der Frau gewesen und habe es ihr gesagt, und sie hat gesagt, sie wollte es auch ihrer Tochter sagen.

  • Ich schlage dich gleich mit dem Kochlöffel um die Ohren, du Affe.

  • Du hast heute am meisten gelernt und bist artig gewesen, du darfst früher nach Hause gehn als die Andern.

  • Geh, sei so gut und sag deiner Schwester, sie sollte die Kleider für eure Mutter fertig nähen und mit der Bürste rein machen.

  • Hättest du ihn gekannt, dann wäre es anders gekommen, und es täte besser um ihn stehen.

  • Wem hat er die neue Geschichte erzählt?

  • Habt ihr kein Stückchen weiße Seife für mich auf meinem Tische gefunden?

  • Die Bauern hatten fünf Ochsen und neun Kühe und zwölf Schäfchen vor das Dorf gebracht, die wollten sie verkaufen.


Altenkirchen G1 – Blätter
Wittlich G2 – Blätter
Düren G2 – erzählt
Mönchengladbach G1 – erzählt
Düren G2 – gesagt
Düren G1 – fertig
Merzig G2 – fertig
Düren G1 – gebracht
Düren G1 – hast
Mönchengladbach G2 – hast
Düren G1 – schwarz
Mönchengladbach G2 – schwarz
Mönchengladbach G1 – alte
Merzig G2 – alte
Mönchengladbach G1 – Milch
Troisdorf G2 – Milch
Merzig G2 – schneien
Wittlich G1 – schneien
Troisdorf G2 – gekannt
Troisdorf G2 – glaube
St. Wendel G1 – glaube
Troisdorf G1 – gesagt
Troisdorf G1 – gebrochen
Wittlich G1– kalte
St. Wendel G1 – kalte
St. Wendel G1 – Seife
Wittlich G1 – Affe


3.3 Übersicht: regionstypische lautliche Merkmale

Der folgende Abschnitt fasst die Variationsphänomene des westdeutschen Raums zusammen. Einen ersten Einblick bietet die folgende Übersicht. Hier zusammengetragen ist eine Auswahl der typischen Merkmale in der intendierten Standardsprache der Gewährspersonen. Diese Realisierungen bilden die potenziellen Bestandteile eines gesamtwestdeutschen Regionalakzents.

Die Darstellung basiert auf einer einfachen IPA-Notation. Die erste Spalte führt den standardsprachlichen Bezug der einzelnen Untersuchungsvariablen (z. B. das stimmhafte s /z/). Die zweite Spalte zeigt die regionale Realisierung (z. B. das stimmlose s [s]). Innerhalb der [ ] stehen Symbole, die ein und demselben Realisierungsbereich zugeordnet werden können. So sind zum Beispiel [ɑ ɒ ʌ] drei Realisierungsarten des Bereichs „Verdumpfung des vorderen /a/“. Dort, wo zu einem standardsprachlichen Bezug unterschiedliche Realisierungsbereiche zu finden sind, werden diese mit einem Semikolon abgetrennt (z. B. [ɑ ɒ ʌ]; [ɒ͡ɔ] – Verdumpfung; Diphthongierung von /a/). In der dritten Spalte finden sich Beispielwörter. Auch diese werden je nach Realisierungsbereich in derselben Reihenfolge mit einem Semikolon abgetrennt.


Vokale

standardsprachlicher Bezug regionale Realisierung Beispiele
/iː/ [ɪ(ː) e(ː)] wieder, fliegen, liebes, geblieben
/ɪ/ [ɪ̹]; [ʏ] bin, wird, will, immer; Milch
/ʏ/ [ø] würde, hüllte, gehüllt, Bürste, dürft
/ɛː/ [e:] nähen, erzählt, wäre, mähen
/ɛ/ [e]; [æ] anfängt, gelten, fester; Stärkeren, bestellt
/ɔ/ [ɔ̽] Sonne, soll
/oː/ [o̽(ː)] zog, gestohlen
/ʊ/ [ʊ̽]; [o] unten, und; Durst, wurden, herum
/uː/ [u̽(ː)]; [ʊː oː] gut, zugeben, nur; Kuchen, durchgelaufen
/a̠͡ɪ/ [æ͡ɪ ɛ͡ɪ ɛ] gleich, Kleider, schneien, Eis, beiden
/a̠͡ʊ/ [ɔ͡ʊ ɔ] Frau, Haus, glaube, durchgelaufen, Augenblicken
/ɔ͡ɪ/ [œ̠͡ɪ] neue, heute, freundlichen, Häuser, Leute

Konsonanten

standardsprachlicher Bezug regionale Realisierung Beispiele
/b/ [p]; [v β β̞]; - Blätter, brav; liebes, sauber; haben
/t/ [tː]; [d̥ d] Mutter, Wetter; Nordwind, sollte, Tochter
/d/ [t] draußen, des, die, Dreschen
/k/ [x k͡x]; [ɡ̊ ɡ] Stärkeren, trockenen; kleine, auszutrinken
/ɡ/ [k]; [x ɰ ɣ j]; - gab, groß; schlage, Weges; wenigen
/f/ [fː]; [v] Affe, Pfeffer; Ofen, geschlafen
/v/ [ʋ β β̞] wieder, Nordwind, Winter, Wetter, gewesen
/s/ [sː]; [z] besser, Wasser; größer, Füße
/s/-/t/ [s] meisten, darfst
/z/ [s] Sonne, sechs, gesagt, Salz, Seife
/ʃ/ [ʃː] Dreschen
/ç/ [ʝ]; [x χ]; [h]; - freundlichen; durchgelaufen; freundlichen; gleich
/x/ [ɣ ʁ]; [h] gebrochen, Kuchen, noch; nach
V-/h/-V [h] stehen, mähen, Kühe, höher
/r/ [r ɾ ɹ ɻ] stritten, trockenen, Frau, Nordwind, braune
/l/ [ɪ ə] solchen, wollten, sollen

Nebensilben

standardsprachlicher Bezug regionale Realisierung Beispiele
/ə/ (im Auslaut, in <ge-, be->) [ɘ e ɪ ɛ]; - gehüllt, schütte, gestorben; schlage, glaube
/ɐ/ (im < er>-Cluster) [əɹ]; [ə]; [ɛ ɜ] Berge, wer; Wetter, fester; Wasser
/t, d/ (vor <-en>) [ʔ] gefunden, gelten, Garten, unten, beiden
/l/ (in <-tel>) [l˞] Mantel
<-en, -el> [ɛn en ən] stritten, einen, seinen, fliegen, Kohlen
/ç/ (in <-ig>) [k] einig, fertig, artig



4 Lautliche Merkmale


4.1 Variantenerfassung

In der folgenden Tabelle sind alle Erhebungsergebnisse der lautlichen Ebene für den westdeutschen Regionalakzent zusammengeführt. Über die Filterfunktion (sowie die globale Suchfunktion) der Tabelle können einzelne Inhalte der Spalten (zum Beispiel unter Lautbereich: Vokale, Konsonanten, Nebensilben) abgefragt werden.



4.2 Hochfrequente Merkmale und ihre Salienz im Westdeutschen

Dieser Abschnitt zeigt die Salienz regionstypischer Merkmale. Als typisch für einen Sprachraum sind die Lautmerkmale zusammengestellt, die hochfrequent in der jeweiligen Region auftauchen und so als repräsentativ gelten können.


Die Auffälligkeit (Salienz) der lautlichen Merkmale des Regionalakzents wurde in Kiesewalter (2019, 301) ermittelt und untersucht (vgl. auch Kiesewalter 2011). Dabei waren 45 kurze Sätze, in denen jeweils nur ein einziges potenziell von der Standardsprache abweichendes Lautmerkmal vorkam, von 17- bis 19-jährigen Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschülern zu beurteilen. Sie sollten den Grad der regionalsprachlichen Abweichung vom Standard auf einer siebenstufigen Skala mit den Polen „Reines Hochdeutsch“ und „Tiefster Dialekt/Platt“ einschätzen. Die Orte der Hörtests waren Meldorf und Marne im nördlichen Niederdeutschen, Grimma, Hartha, Hanau und Gießen im Mitteldeutschen sowie Waldkraiburg und Traunstein im Bairischen.

Skala der Auffälligkeitsbeurteilungen:

  • – = kein Wert ermittelt
  • 0 = standardkonform
  • 1 = niedrige Auffälligkeit
  • 1,5 bis 2 = mäßige Auffälligkeit
  • 2,5 bis 4 = hohe Auffälligkeit




5 Morphologische Merkmale

Einleitung

In der standardorientierten Sprechweise des Regionalakzents variieren Sprecherinnen und Sprecher nicht nur im Hinblick auf phonetisch-phonologische Merkmale, sondern auf allen Ebenen des Sprachsystems, auch im morphologischen und morphosyntaktischen Ausdruck grammatischer bzw. semantischer Kategorien. Die standardorientierten Übersetzungen der Wenkersätze (WS) stellen ein geeignetes Erhebungssetting dar, um die morphologische bzw. morphosyntaktische Variation bezüglich Region, Generation und linguistischem Kontext präzise zu vergleichen. Die Karten des „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ (WA) von Georg Wenker aus dem 19. Jh. ermöglichen dabei den direkten Vergleich mit den historischen Dialekten.

Ausgewertet wurden die folgenden Phänomene, die sich einerseits der Flexionsmorphologie, andererseits der Wortbildung und der Morphosyntax zuordnen lassen. Dafür wurden die Sprachaufnahmen von jeweils sechs Sprechern (G1 und G2, siehe Gewährspersonen) aus drei Orten pro Raum ausgewertet.

  1. 1. P. Sg. Präs. (Verb): Schwa als verbalmorphologischer Marker, z. B. in schlage (WS 11), verstehe (WS 31), habe (WS 8).

  2. Dat. Sg. (Substantiv): Schwa als nominalmorphologischer Marker, z. B. in Pferde (WS4), Tische (WS 32), Felde (WS 38).

  3. Plural (Substantiv): Schwa als nominalmorphologischer Marker, z. B. in Füße (WS 8), Berge (WS 29), Kühe (WS 37).

  4. ge-Präfix (Part. Perf.): Realisierung des Präfixes (ge- vs. g- vs. Ø-), z. B. in gelernt (WS 15), gestohlen (WS 19), gebrochen (WS 4).

  5. Diminutivsuffix (Substantiv): Wahl des Diminutivsuffixes in Relation zur dialektalen Vorgabeform (z. B. -erl, -la, -chen, -ken), z. B. in Apfelbäumchen (WS 26), Stückchen (WS 32), Vögelchen (WS 36)

  6. Präteritum/Perfekt: Tempusformenwahl in Relation zur dialektalen Vorgabeform (z. B. Perfekt, Präteritum, Plusquamperfekt), z. B. in ist gestorben (WS 5), kam (WS 34), wollten (WS 37).

  7. es/das (Pronomen): Realisierung des expletiven es in Relation zur dialektalen Vorgabeform (u. a. dat, dit, es), z. B. in Es hört gleich auf zu schneien… (WS 2) und Es sind schlechte Zeiten! (WS 13).

Die Bearbeitung der morphologischen und morphosyntaktischen Phänomene erfolgte durch Hanna Fischer, Nelson Frey, Vanessa Kappus, Maria Luisa Krapp, Mareike Krause, Juliane Limper, Philipp Lunderstädt, Georg Oberdorfer, Stefan Rabanus, Johanna Schwiedergoll, Ella Wissenbach.

1. P. Sg. Präs. (Verb)

Thema:
In der Verbalflexion dient das Schwa im Auslaut zur Markierung der 1. Person Singular Präsens. Diese Markierung wird als optional angesehen: Neben einer stilistischen Variation kann auch von einer Steuerung durch den linguistischen Kontext ausgegangen werden. In den Regionalsprachen lässt sich ein Zusammenhang zwischen dialektalen Apokope-Räumen und der Schwaelision in der intendierten Standardsprache vermuten. Während in den nördlichen und südlichen Apokope-Gebieten das Schwa als Verbalsuffix in den Dialekten geschwunden ist, ist es in den mitteldeutschen Dialekten erhalten. Als Vergleich dient hier die Karte glaube WA 116. Die Auswertung zeigt, inwieweit das Verbalsuffix im Regionalakzent realisiert wird.

Methode:
Ausgewertet wurde die Realisierung der Verbalsuffixe der 1. Person Singular im Präsens für glaube (WS 8), habe (WS 8), habe (WS 9), schlage (WS 11) und verstehe (WS 31). Dabei wurde in der Sprachaufnahme akustisch überprüft, ob ein Schwa [ə] wie im Standard oder ob eine andere Vokalvariante (z. B. [e ɛ ɘ ɜ]) im Auslaut realisiert wurde (zur Qualität der Nebensilben vgl. 5). Zum Teil wurden die Daten mit phonetischen Transkripten abgeglichen. Der Wegfall des Auslauts wird in der Tabelle mit Ø angezeigt, der Schwalaut mit ə, Schwavarianten und periphere Vokale mit e. Ein nicht auswertbares Ergebnis ist mit NA markiert.

Beschreibung: Die historischen Dialekte des Westdeutschen wurden von der südlichen (oberdeutschen) Apokope erreicht und zeichnen sich durch die Schwaelision aus. Im Regionalakzent zeigt sich eine starke Tendenz zur Apokope, da nur in 9 der 30 Fälle ein Schwa oder eine andere Vokalvariante realisiert wird. Dabei lässt sich zwischen den Orten Mönchengladbach und Düren kein signifikanter Unterschied feststellen, während im Ort Wittlich eine starke Variation zwischen dem Sprecher der älteren Generation (G1), dessen Realisierung vollständig kongruent zum historischen Dialekt ist, und dem Sprecher der mittleren Generation (G2), der in 80 % der Fälle ein Schwa als Nebensilbenvokal realisiert, festzustellen ist.

Bearbeitung: Ella Wissenbach

Dat. Sg. (Substantiv)

Thema:
Die Dativmarkierung an Substantiven (mit dem Pferde, auf dem Tische) befindet sich in der gesprochenen und geschriebenen Sprache im Abbau. Dem Dativ-e wird häufig eine stilistische Markierung zugeschrieben. Auch wird die Realisierung schwachtoniger Nebensilben durch den lautlichen Kontext gesteuert. Regionalsprachlich ist eine Markierung, wenn überhaupt, nur im Erhaltungsraum des Schwa (unbetonter Nebensilbenvokal) im Mitteldeutschen erwartbar. In den nördlichen und südlichen Apokope-Gebieten ist das Schwa als Dativendung in den Dialekten geschwunden. Die Auswertung zeigt, inwieweit das Dativflexiv im Regionalakzent realisiert wird.

Methode:
Ausgewertet wurde die Realisierung des Auslauts der Dativ Singular-Formen Pferde (WS 4), Hause (WS 26), Tische (WS 32) und Felde (WS 38). Dabei wurde in der Sprachaufnahme akustisch überprüft, ob ein Schwa [ə] wie im Standard oder ob eine andere Vokalvariante (z. B. ein peripherer Vokal [e ɛ i] oder eine Schwavariante [ɘ ɜ ɞ]) zur Markierung der Dativform realisiert wurde (zur Qualität der Nebensilben in diesem Raum vgl. 5). Der Wegfall des Dativmarkers wird in der Tabelle mit Ø angezeigt, der Schwalaut mit ə, Schwavarianten und periphere Vokale mit e. Ein nicht auswertbares Ergebnis ist mit NA markiert. Für die Typisierung wurde z. T. auf phonetische Transkriptionen der Sprachaufnahmen zurückgegriffen.

Beschreibung: Im Regionalakzent des Westdeutschen wird das Dativ-e nicht realisiert. Keiner der Sprecher realisiert das Nebensilbenschwa. Damit ist der Regionalakzent kongruent mit den historischen Dialekten, die zum südlichen Apokope-Raum gehören (vgl. die Karte Felde WA 524).

Bearbeitung: Hanna Fischer

Plural (Substantiv)

Thema:
Im Deutschen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Pluralform eines Wortes zu markieren, z. B. durch Umlautung des Stammvokals (MutterMütter), Anfügen eines Pluralmorphems (KindKinder, AkkuAkkus, BohneBohnen) oder eine Kombination der Markierungsarten (KuhKühe). In manchen Fällen sind Singular- und Pluralform identisch; hier liegt ein Nullplural vor (FeuerFeuer). Die folgende Auswertung bezieht sich auf Pluralformen, die in der Standardsprache mit dem Suffix -e markiert werden. Durch die dialektale Schwatilgung in den süddeutschen und norddeutschen Apokoperäumen werden Pluralformen jedoch nur noch durch die Umlautung (z. T. entrundet) markiert. Während also standardsprachlich für jedes Wort die Pluralform festgelegt ist, gibt es in den Dialekten Varianten. Ob auch in den Regionalakzenten Variation aufzufinden ist, wird hier überprüft.

Methode:
Analysiert wurde die Realisierung der Pluralformen von Füße (WS 8, Nom. Pl.), Gänse (WS 14, Nom. Pl.), Berge (WS 29, Nom. Pl.) und Kühe (WS 37, Nom. Pl.). Drei der untersuchten Wörter zeigen zusätzlich die Stammvokal-Umlautung, welche hier aber nicht weiter berücksichtigt wurde. In den Sprachaufnahmen wurde akustisch überprüft, ob ein Schwa [ə] wie in der Standardaussprache oder ob eine andere Vokalvariante (z. B. ein peripherer Vokal [e ɛ ɪ ⁠ʏ⁠] oder eine Schwavariante [ɘ ɜ ɞ]) zur Markierung der Pluralendung realisiert wurde. Der Wegfall des Auslauts wird in der Tabelle mit Ø angezeigt, der Schwalaut mit ə, Schwavarianten und periphere Vokale mit e. Ein nicht auswertbares Ergebnis ist mit NA markiert. Für die Typisierung wurde z. T. auf phonetische Transkriptionen der Sprachaufnahmen zurückgegriffen.

Beschreibung: Im Westdeutschen haben weder Altersunterschied, Erhebungsort noch Lexem Auswirkung auf das Pluralsuffix, da alle Sprecher konsequent ein Schwa, eine Schwavariante oder einen peripheren Vokal realisieren. Hier weicht der Regionalakzent von den historischen Dialekten der Erhebungsorte ab, in denen die Pluralformen ohne Nebensilbe realisiert werden (vgl. die Karte Füße WA 108).

Bearbeitung: Johanna Schwiedergoll

“ge”-Präfix (Part. Perf.)

Thema:
Bei dem vorliegenden Phänomen handelt es sich um eine weitverbreitete morphologische Variation in den Dialekten und Regionalsprachen des Deutschen. Die Vorsilbe (genannt Präfix) ge- unterscheidet sich dialektal hinsichtlich ihrer Realisierung von vollständig (ge-) über reduziert (g-) zu totalem Ausfall (Ø). Letzteres findet in einigen Dialekträumen vor einem Verschlusslaut (genannt Plosiv; p, t, k usw.) statt (gebrochen –> brochen), während in anderen lautlichen Umgebungen ein g dem Wort vorangestellt wird (gelaufen –> glaufen). Bei den Realisierungen mit nur (noch) g findet demnach eine Tilgung des Vokals, eine Synkope, statt. Dies sowie die komplette Tilgung des Präfix (genannt Elision oder auch Prokope) sind für das Phänomen komplementär auf die lautlichen Kontexte distribuiert (glernt vs. brochen).

Methode:
Ausgewertet wurde die Realisierung des ge-Präfix in Partizip Perfekt-Formen sowie einem Substantiv in den Wenkersätzen (WS) 4, 8, 15, 19 und 21. Die hierbei herangezogenen Lexeme waren gebrochen, gefallen, durchgelaufen, gelernt, gestohlen und Geschichte. Dabei wurde in den einzelnen Sprachaufnahmen des ausgewählten Ortsnetzes akustisch überprüft, ob das Präfix realisiert ist oder nicht. Bei Realisierung ließe sich noch unterscheiden, welcher Vokalqualität das e entstammt; diese Art der Qualitätsbestimmung der Nebensilbe findet sich jedoch an anderer Stelle auf dieser Seite (siehe 5) und war für das vorliegende Phänomen irrelevant.

Beschreibung:
One size fits all! Eine Variation der ge-Präfixrealisierung entfällt hinsichtlich der standardsprachlichen Übersetzungen im gesamten bundesdeutschen Sprachraum. Eine Aussprachevariation, wobei die vokalischen Laute im ge- variieren (Vollvokal, Schwalaut oder Vokalvarianten), ist zwar vorhanden, Reduzierungen hinsichtlich einer Synkope des Vokals oder auch eine komplette Tilgung des Präfix bleiben jedoch aus.

Bearbeitung: Georg Oberdorfer

Diminutivsuffix (Substantiv)

Thema:
Das vorliegende Phänomen betrifft die verschiedentliche Bildung von Diminutiven, zusammengefasst als Diminutivvariation. Bei der Diminutivvariation handelt es sich um die Verkleinerungs- oder auch Verniedlichungsformen von Wörtern, die über den Sprachraum hinweg in unterschiedlichen Ausprägungen eingesetzt werden. Welche Ausprägungen wo im Sprachraum auftreten, variiert traditionell stark. Neben den standardsprachlich akzeptierten Formen -chen und -lein sind in den Sprachregionen unterschiedliche Leitformen anzutreffen, welche die Variation in diesem Bereich der Sprache so vielfältig machen. So werden erl-Diminutive gerne als “bairische Diminutive” verstanden, während im Norden viel eher -ken als Aussprachevariante von -chen erwartbar ist. Im regionalen Vergleich variiert auch die Vorliebe zur Diminutivverwendung vom Süden zum Norden hin von stark zu schwach. Für die Regionalakzente ist demnach die Frage interessant, was die Probanden in ihren standardsprachlichen Übersetzungen bezüglich der Diminutivoptionen wählen.

Methode:
Die folgende Beschreibung der Diminutivvariation beruht auf einem Abgleich von Input- und Outputformen, von gesprochenen Vorlagen und deren Übersetzungen in einem ebensolchen Übersetzungssetting. Auf Grundlage von Vorlagen einer dialektalen (oder auch nicht) Diminutivform aus den Wenkersätzen (WS) 26 (Apfelbäumchen), 32 (Stückchen), 36 (Vögelchen, Mäuerchen) und 37 (Schäfchen) haben die Probanden ihrem Verständnis nach diese in eine Standardvariante übertragen. Für die folgende Darstellung bedeutet das ebenso, nicht alleine das Ergebnis in der Realisierung der Probanden ist entscheidend, sondern auch der Übertragungsprozess, der sich hierbei zeigt, da ebenso das, was hier den Gesamtprozess ausmacht, d. h. das Wechselspiel von Input- und Outputform, zwischen den einzelnen Instanzen variieren kann.

Beschreibung:
Das westdeutsche Gebiet fällt schon allein hinsichtlich seiner dialektalen Inputformen auf, da hier neben vereinzelten chen-Diminutiven und ihrer Aussprachevariante -schen ebenso die kes-Diminutive (mit Aussprachevariante -ske) auftreten. Der Blick auf die standardsprachliche Übertragung zeigt jedoch, dass auch diese keinen Einfluss auf die standardorientierte Realisierung haben; es wird wiederum der Input auf chen-Diminutive abgewandelt. Im Vergleich zu anderen Sprachräumen finden sich hier vermehrt noch Entdiminuierungen bei denen nur ein einfaches Wort, ein Simplex, überbleibt. Das gilt vorwiegend für die kes-Diminutive, während chen-Diminutive im Input auch ein chen-Diminutiv im Output zur Folge haben.

Bearbeitung: Georg Oberdorfer

Präteritum/Perfekt

Thema:
Sowohl das Präteritum (kam) als auch das Perfekt (ist gekommen) sind standardsprachliche Tempusformen und daher erwartbare und normkonforme Varianten in den Regionalakzenten des Deutschen. In den Dialekten hingegen zeigt sich eine klare Nord/Süd-Staffelung der Wahl der Tempusform mit dem Schwund der dialektalen Präteritumformen im Süden, dem Erhaltungsgebiet des Präteritums im Norden und einem Übergangsgebiet im mitteldeutschen Raum. Dies wirkt sich auf die realisierten Vergangenheitsformen aus. In den Wenkersätzen finden sich eine Reihe von Perfekt- und Präteritumformen, mit denen sich pro Raum überprüfen lässt, ob die Sprecher in der intendierten Standardsprache eine zur dialektalen Vorgabe veränderte Form bilden. Für den norddeutschen und mitteldeutschen Raum ist wenig Abweichung von der jeweiligen Stimulusform zu erwarten, da hier dialektal und standardsprachlich sowohl Präteritum- als auch Perfektformen bekannt sind. Im süddeutschen Raum sind Präteritumformen hingegen nur als schrift- und standardsprachliche Formen verfügbar. Deshalb ergeben sich dort zwei Fälle: Entweder übernehmen die süddeutschen Sprecher im Regionalakzent die Perfektform aus der dialektalen Vorgabe oder sie wechseln von den dialektalen Perfektformen zu den standardsprachlichen Präteritumformen.

Methode:
Die Auswertung untersucht, ob die Sprecher die Vergangenheitsform aus der dialektalen Vorgabe in ihre standardintendierte Sprechweise übernehmen oder diese verändern. Dafür wurde jeweils in den Sprachaufnahmen bei ist gestorben (WS 5), bin gewesen (WS 9), zurückkamen (WS 24), kam (WS 34) sowie wollten (WS 37) die vorgegebene mit der realisierten Tempuskonstruktion verglichen. Dargestellt werden also nicht nur die verwendeten Formen, sondern auch die Relation zwischen dialektalem Input und der standardintendierten Realisierung durch die Sprecher. Die Ergebnisse wurden mit der Raumgliederung des Präteritumschwunds verglichen. Auf diese bezieht sich auch die Systematisierung der Leitformen in Präteritumerhalt-, Übergangs- und Präteritumschwundgebiete.

Beschreibung: Im westdeutschen Regionalakzent werden die vorgegebenen Tempus-Konstruktionen fast ausschließlich übernommen (96 %). Einzige Ausnahme bildet die Veränderung der Tempus-Konstruktion durch den mittellalten Sprecher (G2) in Mönchengladbach. Es lässt sich jedoch vermuten, dass der Sprecher die Präteritum-Konstruktion wählt, da diese im zeitlichen Zusammenhang zum vorhergehenden Satzteil im Plusquamperfekt sinnvoll erscheint. Formen, die morphologisch für die Sprecher nicht eindeutig identifizierbar sind, wurden als „unklare Formen“ typisiert.

Bearbeitung: Mareike Krause

“es”/“das” (Pronomen)

Thema:
Das vorliegende Phänomen befasst sich mit einer Besonderheit in der morphosyntaktischen Struktur von Sätzen. Das expletive es, wie es hier genannt wird, ist nämlich ein Ausdruck ohne Referenz, d. h., es bezieht sich auf nichts; es ist aber dennoch für so einige Konstruktionen essentiell. Mit seinem Auftreten in Äußerungen hängt zusammen, dass ein gewisser Gewöhnungseffekt einhergeht, bei dem Sprecherinnen und Sprecher gar nicht erst hinterfragen, was dieses es beschreiben soll. Für die Variation in den Dialekten ist nun nicht nur interessant, wo dieses Wort eingesetzt wird, sondern auch, wo im Raum Varianten auftreten. Die konkrete Variante zu diesem expletiven es ist das. In Folge finden sich daher im Sprachraum neben Äußerungen wie es hört gleich auf zu schneien auch das hört gleich auf zu schneien. Die Wenkerkarte WA 12 zu diesem Phänomen illustriert eindrucksvoll, inwiefern das auch standardsprachlich erwartbare es dialektal mit das realisiert wird, umso weiter nördlich im Raum man sich bewegt.

Methode:
Zur Auswertung dieses Phänomens wurden die Wenkersätze (WS) 2 und 13 aus den standardsprachlichen Übersetzungsaufgaben der REDE-Neuerhebung analysiert. Beide Sätze verlangen von den Probanden, ein expletives Element, an sich ein Pronomen, in der Übersetzung zu realisieren. Auch bei diesem Phänomen weisen die Daten Aussprachevarianten des untersuchten Phänomens auf, diese – z. B. ein niederdeutsches dat – wurden ebenso in der tabellarischen Aufstellung sowie der Besprechung berücksichtigt. Die Aussprachevarianten selbst haben allerdings nur rudimentäre Bedeutung für die Auswertung.

Beschreibung: Das Westdeutsche zeigt wie auch einige der anderen Sprachräume eine durchgehende Realisierung des expletiven es auf. Ferner fällt in diesem Sprachraum weiterhin auf, dass die dialektalen Vorlagen eine Aussprachevariante et vorgeben, die von den Sprechern aber mit der Ausnahme von einem Fall, in dem et reproduziert wird, durchwegs durch es ersetzt werden.

Bearbeitung: Georg Oberdorfer




Literatur

Weiterführende Literatur zum Westdeutschen ist über die Online-Bibliographie des REDE-Projekts auffindbar. Hier folgt ein Extrakt.

Zentrale Titel

Elmentaler, Michael (2005): Sprachgrenzen und Sprachschichtungen im Rheinland. Zur sprachlichen Genese des ‚Rheinischen’. In: Grimm, Gunter E./Kortländer, Bernd (Hrsg.): „Rheinisch“. Zum Selbstverständnis einer Region. (Reihe ‘Archiv – Bibliothek – Museum’ 9a). Düsseldorf: Grupello, 117–142.

Lenz, Alexandra N. (2005): Zur Struktur des westmitteldeutschen Substandards: Dynamik von Varietäten. In: Eggers, Eckhard/Schmidt, Jürgen Erich/Stellmacher, Dieter (Hrsg.): Moderne Dialekte - Neue Dialektologie. Akten des 1. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen (IGDD) am Forschungsinstitut für deutsche Sprache “Deutscher Sprachatlas” der Philipps-Universität Marburg vom 5.-8. März 2003. (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte 130). Stuttgart: Steiner, 229–252.

Möller, Robert (2013) Erscheinungsformen rheinischer Alltagssprache: Untersuchungen zu Variation und Kookkurrenzregularitäten im „mittleren Bereich“ zwischen Dialekt und Standardsprache (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte 153). Stuttgart: Steiner.

Schmidt, Jürgen Erich/Möller, Robert (2019): Historisches Westdeutsch/Rheinisch (Moselfränkisch, Ripuarisch, Südniederfränkisch). In: Herrgen, Joachim/Schmidt, Jürgen Erich (Hrsg.): Sprache und Raum. Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch. (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 30.4). Berlin/Boston: de Gruyter, 515–550.

Weitere Titel

Cornelissen, Georg (2004): Zum Regiolekt junger Leute im Rheinland. In Christen, Helen (Hrsg.): Dialekt, Regiolekt und Standardsprache im sozialen und zeitlichen Raum. Beiträge zum 1. Kongress der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie des Deutschen, Marburg/Lahn, 5.-8. März 2003. Unter Mitarbeit von Agnès Noyer. Wien: Edition Praesens, 179–198.

Cornelissen, Georg (2016): Niederfränkisch (Niederrheinisch) und Westfälisch. Isoglossen und ‘Grenzen’ innerhalb Nordrhein-Westfalens. In: Spiekermann, Helmut H./Hohenstein, Line-Marie/Sauermilch, Stephanie/Weber, Kathrin (Hrsg.): Niederdeutsch: Grenzen, Strukturen, Variation. (Niederdeutsche Studien 58). Wien [u. a.]: Böhlau, 57–71.

Cornelissen, Georg (2021): dat &wat. Der Sprachatlas für das Land am Rhein zwischen Emmerich und Eifel. Köln: Greven.

DMW = Spiekermann, Helmut H./Tophinke, Doris/Vogel, Petra M. /Wich-Reif, Claudia (Hrsg.) (2016ff.): Dialektatlas Mittleres Westdeutschland. Siegen: Universität Siegen. Online verfügbar unter: http://www.dmw-projekt.de [Stand: 25.3.2023].

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Zitation

Harvard
Heiko Girnth, Roland Kehrein, Philipp Spang (2023): Regionalakzente in Deutschland, Westdeutsch, https://dsa.info/regionalakzente/wdt.html [zugegriffen am heutigen Datum]

Chicago
Heiko Girnth, Roland Kehrein, Philipp Spang. “Regionalakzente in Deutschland.” Westdeutsch. 2023. Zugegriffen am heutigen Datum. https://dsa.info/regionalakzente/wdt.html


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